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- 16.02.2011
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Hallo zusammen,
vorab: ich bin normalerweise niemand, der seine Geschichte in irgendwelchen Foren postet, aber da es hier um eine Krankheit geht, die unser aller Leben in gravierender Weise beeinträchtigt, ist es, denke ich, gut, seine Erfahrungen weiterzugeben.
Ich leide an starker palmoplantarer Hyperhidrose von Geburt an. Meine Kindheit und Jugendzeit waren die Hölle - ich hatte panische Angst vor dem Sportunterricht und allen anderen Situationen, in denen ich eventuell andere Menschen, insbesondere Gleichaltrige, hätte anfassen müssen. So war ich regelmäßig "krank" im Schulsport und ließ mich schließlich, dank eines verständnisvollen Amtsarztes, gänzlich befreien. Irgendwann probierte ich Sormodren Tabletten aus, die auch tatsächlich - in ausreichender Dosierung - eine gewisse Normalisierung an den Händen brachten. So ging ich schließlich zur Tanzschule und ich fing an, das Tanzen zu lieben. Leider musste ich dieses tolle Hobby irgendwann aufgeben, denn die Nebenwirkungen des Sormodren wurden zu stark. Ich litt darunter sehr, und meine Kontakte, die ich dort gerade gewonnen hatte, gingen wieder verloren. Eine feste Freundin zu haben, daran war gar nicht zu denken... Ich probierte alles aus, Vagantin Tabletten (die auch fürchterliche Nebenwirkungen bei mir hatten), Aluminiumchlorid, Salbei - nichts half. Ich dachte schon an eine Operation, hatte aber vor den unerwünschten Wirkungen wie dem kompensatorischen Schwitzen zu große Angst, als dass ich es durchgezogen hätte. Vor zwei Jahren stieß ich dann endlich auf eine Internetseite, die Erfolg durch Antihydral Salbe versprach. Ich dachte mir, es könne ja nichts schaden, auch diese Möglichkeit einmal auszuprobieren, und benutzte die Creme ein paar Tage. Ein Wunder geschah: meine Hände waren nicht nur weniger feucht, sie waren restlos trocken!! Ich war der glücklichste Mensch der Welt, konnte mein Leben wieder neu genießen. Sicher, auch hier gab es einige Einschränkungen, zum Beispiel, dass meine Hände beim geringsten Kontakt mit Wasser stark aufweichten und sehr schmerzempfindlich wurden. Oder dass sie in Clubs unter Schwarzlicht hellgrün leuchteten, was teilweise doch recht verwunderte Blicke meiner Mitmenschen auf mich lenkte. Doch ich dachte mir für alles plausible Erklärungen aus. Ein weiterer Nachteil war die starke Hautschuppung durch das Antihydral. Dies war schon ein erheblicher Negativpunkt, denn ich konnte nun zwar guten Gewissens jedem die Hände schütteln, aber trotzdem weiterhin niemandem meine Handflächen zeigen. Die Iontophorese wurde mir von meinem Hautarzt damals als eine weitere Möglichkeit dargestellt, die jedoch meistens keinen ausreichenden Erfolg brachte. Und hätte es die 6-Wochen-Geld-zurück-Garantie hier nicht gegeben, hätte ich es wohl auch nie ausprobiert... Nun sind wir im Jahr 2011 angekommen, und ich begab mich wieder einmal im Internet auf die Suche nach eventuellen neuen Therapiemöglichkeiten. Unter anderem suchte ich gezielt nach der Iontophorese, weil ich mich näher darüber informieren wollte. Ich stieß auf eine Selbstbau-Anleitung, fuhr zu Conrad und bastelte mir einen Iontophorese-Aufbau aus zwei 9V-Blockbatterien, zwei Elektroden, einem Potentiometer, einer LED und ein paar Kabeln und therapierte mich ein paar Tage. Interessanterweise bemerkte ich tatsächlich eine spürbare Verbesserung an den Händen, doch ich brauchte einen stärkeren Strom und einen professionellen Aufbau, der einen entsprechenden langsamen Spannungsaufbau gewährleistete (sonst: brzzzl - "wird Schäfchen's Wolle schwarz und braun, dann steht's bestimmt am Weidezaun"... ;)). Also beschloss ich, mir hier ein Hidrex PS 500 zu bestellen. Konnte ja nichts schiefgehen bei 6 Wochen Testzeit...
Nun habe ich das Gerät seit zwei Wochen - und bin begeistert. Meine Hände sind im Normalfall trocken, meine Füße auch. Ich therapiere jeden Tag meine Hände 25 Minuten mit 35V Pulsstrom, die Füße 25 Minuten mit 35V Gleichstrom. Bei den Füßen ist mir aufgefallen, dass seit ein paar Tagen die Spannung nicht ansteigt, wenn ich die Füße ins Wasser stelle, irgendwie wird da der Stromkreis offenbar nicht mehr richtig geschlossen... Also habe ich an den Füßen nun bereits seit 2 Tagen Therapiepause und hoffe, das schadet mir nicht... An den Händen traue ich mich nicht, eine Pause einzulegen, aus Angst, das Schwitzen kommt wieder. Insgesamt ist es noch nicht ganz weg - teilweise fangen meine Hände aus heiterem Himmel an zu triefen wie in den schlimmsten Zeiten ohne jegliche Therapie. Ich kann mich also noch nicht ganz 100%ig drauf verlassen. Allerdings denke ich, dass dies auch eine starke psychische Komponente hat, denn ich habe ja schließlich 26 Jahre lang jeden Tag meines Lebens Angst haben müssen, dass meine Hände nass werden, sodass ich mich wahrscheinlich an die neue Situation erst einmal gewöhnen und Vertrauen in meinen eigenen Körper erlangen muss.
Kurz: Überzeugt bin ich erst, wenn's hält und ich mich drauf verlassen kann. ABER: Was ich bisher sagen kann, ist toll !!! Und daher solltet ihr es AUF JEDEN FALL ausprobieren - schlimmer wird's nicht ;-). Ich hoffe, dass ich nicht wieder zu Cremes etc. zurückgreifen muss, weil ich mich an die Iontophorese "gewöhnt" habe oder so.
Hier ist auch ein Kritikpunkt meinerseits: die Geräte sind natürlich hoffnungslos überteuert. Die elektrischen Bauteile, die man für die Herstellung braucht, kann man für einen Bruchteil des Verkaufspreises in jedem Elektro-Fachmarkt kaufen. Andererseits - was sind 600 Euro, wenn man damit eine ganz neue Lebensqualität bekommt? Und - sind wir doch mal ehrlich: wären wir die Firma, würden wir es doch auch so machen ;).
Ich hoffe, dieser - absichtlich (hoffentlich) sehr objektiv gehaltene - Erfahrungsbericht hat euch ein wenig bei der Entscheidungsfindung geholfen. Ich freue mich natürlich sehr über Feedback und Tips :-).
Beste Grüße aus dem Taunus !!
vorab: ich bin normalerweise niemand, der seine Geschichte in irgendwelchen Foren postet, aber da es hier um eine Krankheit geht, die unser aller Leben in gravierender Weise beeinträchtigt, ist es, denke ich, gut, seine Erfahrungen weiterzugeben.
Ich leide an starker palmoplantarer Hyperhidrose von Geburt an. Meine Kindheit und Jugendzeit waren die Hölle - ich hatte panische Angst vor dem Sportunterricht und allen anderen Situationen, in denen ich eventuell andere Menschen, insbesondere Gleichaltrige, hätte anfassen müssen. So war ich regelmäßig "krank" im Schulsport und ließ mich schließlich, dank eines verständnisvollen Amtsarztes, gänzlich befreien. Irgendwann probierte ich Sormodren Tabletten aus, die auch tatsächlich - in ausreichender Dosierung - eine gewisse Normalisierung an den Händen brachten. So ging ich schließlich zur Tanzschule und ich fing an, das Tanzen zu lieben. Leider musste ich dieses tolle Hobby irgendwann aufgeben, denn die Nebenwirkungen des Sormodren wurden zu stark. Ich litt darunter sehr, und meine Kontakte, die ich dort gerade gewonnen hatte, gingen wieder verloren. Eine feste Freundin zu haben, daran war gar nicht zu denken... Ich probierte alles aus, Vagantin Tabletten (die auch fürchterliche Nebenwirkungen bei mir hatten), Aluminiumchlorid, Salbei - nichts half. Ich dachte schon an eine Operation, hatte aber vor den unerwünschten Wirkungen wie dem kompensatorischen Schwitzen zu große Angst, als dass ich es durchgezogen hätte. Vor zwei Jahren stieß ich dann endlich auf eine Internetseite, die Erfolg durch Antihydral Salbe versprach. Ich dachte mir, es könne ja nichts schaden, auch diese Möglichkeit einmal auszuprobieren, und benutzte die Creme ein paar Tage. Ein Wunder geschah: meine Hände waren nicht nur weniger feucht, sie waren restlos trocken!! Ich war der glücklichste Mensch der Welt, konnte mein Leben wieder neu genießen. Sicher, auch hier gab es einige Einschränkungen, zum Beispiel, dass meine Hände beim geringsten Kontakt mit Wasser stark aufweichten und sehr schmerzempfindlich wurden. Oder dass sie in Clubs unter Schwarzlicht hellgrün leuchteten, was teilweise doch recht verwunderte Blicke meiner Mitmenschen auf mich lenkte. Doch ich dachte mir für alles plausible Erklärungen aus. Ein weiterer Nachteil war die starke Hautschuppung durch das Antihydral. Dies war schon ein erheblicher Negativpunkt, denn ich konnte nun zwar guten Gewissens jedem die Hände schütteln, aber trotzdem weiterhin niemandem meine Handflächen zeigen. Die Iontophorese wurde mir von meinem Hautarzt damals als eine weitere Möglichkeit dargestellt, die jedoch meistens keinen ausreichenden Erfolg brachte. Und hätte es die 6-Wochen-Geld-zurück-Garantie hier nicht gegeben, hätte ich es wohl auch nie ausprobiert... Nun sind wir im Jahr 2011 angekommen, und ich begab mich wieder einmal im Internet auf die Suche nach eventuellen neuen Therapiemöglichkeiten. Unter anderem suchte ich gezielt nach der Iontophorese, weil ich mich näher darüber informieren wollte. Ich stieß auf eine Selbstbau-Anleitung, fuhr zu Conrad und bastelte mir einen Iontophorese-Aufbau aus zwei 9V-Blockbatterien, zwei Elektroden, einem Potentiometer, einer LED und ein paar Kabeln und therapierte mich ein paar Tage. Interessanterweise bemerkte ich tatsächlich eine spürbare Verbesserung an den Händen, doch ich brauchte einen stärkeren Strom und einen professionellen Aufbau, der einen entsprechenden langsamen Spannungsaufbau gewährleistete (sonst: brzzzl - "wird Schäfchen's Wolle schwarz und braun, dann steht's bestimmt am Weidezaun"... ;)). Also beschloss ich, mir hier ein Hidrex PS 500 zu bestellen. Konnte ja nichts schiefgehen bei 6 Wochen Testzeit...
Nun habe ich das Gerät seit zwei Wochen - und bin begeistert. Meine Hände sind im Normalfall trocken, meine Füße auch. Ich therapiere jeden Tag meine Hände 25 Minuten mit 35V Pulsstrom, die Füße 25 Minuten mit 35V Gleichstrom. Bei den Füßen ist mir aufgefallen, dass seit ein paar Tagen die Spannung nicht ansteigt, wenn ich die Füße ins Wasser stelle, irgendwie wird da der Stromkreis offenbar nicht mehr richtig geschlossen... Also habe ich an den Füßen nun bereits seit 2 Tagen Therapiepause und hoffe, das schadet mir nicht... An den Händen traue ich mich nicht, eine Pause einzulegen, aus Angst, das Schwitzen kommt wieder. Insgesamt ist es noch nicht ganz weg - teilweise fangen meine Hände aus heiterem Himmel an zu triefen wie in den schlimmsten Zeiten ohne jegliche Therapie. Ich kann mich also noch nicht ganz 100%ig drauf verlassen. Allerdings denke ich, dass dies auch eine starke psychische Komponente hat, denn ich habe ja schließlich 26 Jahre lang jeden Tag meines Lebens Angst haben müssen, dass meine Hände nass werden, sodass ich mich wahrscheinlich an die neue Situation erst einmal gewöhnen und Vertrauen in meinen eigenen Körper erlangen muss.
Kurz: Überzeugt bin ich erst, wenn's hält und ich mich drauf verlassen kann. ABER: Was ich bisher sagen kann, ist toll !!! Und daher solltet ihr es AUF JEDEN FALL ausprobieren - schlimmer wird's nicht ;-). Ich hoffe, dass ich nicht wieder zu Cremes etc. zurückgreifen muss, weil ich mich an die Iontophorese "gewöhnt" habe oder so.
Hier ist auch ein Kritikpunkt meinerseits: die Geräte sind natürlich hoffnungslos überteuert. Die elektrischen Bauteile, die man für die Herstellung braucht, kann man für einen Bruchteil des Verkaufspreises in jedem Elektro-Fachmarkt kaufen. Andererseits - was sind 600 Euro, wenn man damit eine ganz neue Lebensqualität bekommt? Und - sind wir doch mal ehrlich: wären wir die Firma, würden wir es doch auch so machen ;).
Ich hoffe, dieser - absichtlich (hoffentlich) sehr objektiv gehaltene - Erfahrungsbericht hat euch ein wenig bei der Entscheidungsfindung geholfen. Ich freue mich natürlich sehr über Feedback und Tips :-).
Beste Grüße aus dem Taunus !!