captain
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23.09.2009
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Hallo zusammen!
Ich habe mir im Mai 2008 über iontophorese.de das Idromed 5 GS gekauft. Jetzt wird es Zeit euch meine Erfahrungen mit dieser Therapiemethode zu schildern:

Ich leide seit ich denken kann an Hyperhidrose an den Händen. Schon mit 4 Jahren war meine Mutter deshalb mit mir beim Arzt. Der riet damals: "Das Kind soll ein bisschen Sport treiben, dann legt sich das..." Toller Tipp! Naja, ich wuchs eben mit nassen Händen auf. Als ich älter wurde, fing es mich dann aber doch immer mehr an zu stören. In der Pubertät konnte ich nicht wie meine Freunde meine Zigaretten selber drehen, weil die Blättchen immer aufgeweicht kaputt gingen bevor die Zigarette fertig war Smile. Der Tanzkurs war natürlich auch nicht so toll... Aber von solchen Situationen brauche ich euch sicher nicht mehr erzählen. Die kennt ihr alle.
(Getanzt habe ich übrigens nicht viel, aber trotzdem meine erste Freundin damals dort kennen gelernt Smile)
Ich hatte das Glück, einen Freund zu haben, der das Problem in der gleichen Intensität wie ich an den Händen unter den Achseln hatte. Der hat damals sogar "BURTON" Snowboardjacken durchgeschwitzt...
Gemeinsam kamen wir allmählich dahinter, dass man da ja durchaus was gegen tun kann. Und so fingen wir an alles mögliche auszuprobieren und Erfahrungen und Mittelchen gegenseitig auszutauschen. Wir bestellten im Internet sämtliche AlCl-Produkte, die wir fanden, und schluckten Unmengen an Salbeitabletten aus der Apotheke. Richtig geholfen hat nichts. Allerdings waren wir auch recht "schwere Fälle". Meine Hände sahen inzwischen meistens aus als hätte ich sie unter den Wasserhahn gehalten Smile
Mein Freund bildete sich dann irgendwann ein CD6 Deo-Creme würde ihm helfen und wurde süchtig danach (ist er auch heute noch, nach erfolgreicher Schweißdrüsenabsaugung).
Was bei mir am besten half meine Hände wenigstens einigermaßen trocken zu bekommen war Antihydral-Salbe. Allerdings sahen meine Hände dabei aus wie die eines Zombies. War also auch nicht das Gelbe vom Ei (Obwohl die Hände sehr GELB waren).
Natürlich hatte ich auch damals schon von der Iontophorese gehört, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass das helfen sollte meine Hände in Wasser mit Strom zu hängen.
Als ich dann mit meiner Schauspielausbildung anfing, wurde mir die Sache schließlich zu bunt. Bzw. zu nass. Ständig Übungen bei denen man seinen Partner an der Hand halten muss. Bei manchen musste ich sogar aussetzen, da es mit meinen Händen einfach nicht möglich war eine andere Hand festzuhalten ohne dass diese sofort wegflutscht.
Eine kurzfristige, endgültige Lösung sollte her. Ich entschied mich für eine ETS. Ich rief Dr. Tarfusser in Meran an, schilderte mein Problem, machte einen Termin, und lag zwei Wochen später in Meran auf dem OP-Tisch. Nochmals ein paar Stunden später erwachte ich zum ersten mal in meinem Leben (!!!) mit staubtrockenen Händen aus der Narkose. Obwohl noch mehr schlafend als wach versetzte mir das damals eines der größten Glücksgefühle meines Lebens. Die nächsten Monate waren wunderbar! Ich dachte: "OK, diese Problem hätte ich erledigt." Ich freute mich schon fast diese beschissene Hyperhidrose gehabt zu haben, da ich dachte sonst wäre es mir nie möglich gewesen das irrsinige Glücksgefühl trockener Hände zu erfahren.
Ein knappes Jahr später musste ich dann jedoch feststellen, dass ich mich zu früh gefreut hatte. Fingerspitzen feucht.
Ich beobachtete dieses Problem erstmal. Natürlich mit einem Gefühl von Panik. Klar. Und leider zurecht. Die Hände wurden feuchter und feuchter. Also wieder Tarfusser angerufen und erneut mein Problem geschildert. Dummerweise war die Lösung dieses mal nicht so einfach. Natürlich könnte man noch eine Operation nachschieben, aber die Nebenwirkungen ließen sich nun nicht mehr so richtig vorhersehen. Es könnte durchaus vorkommen, dass danach zwar meine Hände trocken sind, ich aber vor lauter kompensatorischem Schwitzen förmlich zerfließen könnte. Da stand ich natürlich vor einer schweren Entscheidung. Die Aussicht auf trockene Hände! Allerdings an einem tropfenden Körper. Auch nicht so schön. Da musste ich erst mal nachdenken. Und nebenher fing ich an meine Hände mal wieder mit AlCl einzukleistern. Und da: AHC30 Forte hieß das Wundermittel diesmal. Wieder Glücksgefühl. Aber auch diesmal hielt es nicht sehr lange an. Irgendwann gingen die Hände auch wieder ziemlich kaputt davon, und wenn man ehrlich war, waren sie auch wieder ziemlich feucht. Also kurz geheult und dann überlegt, was nun zu tun ist. Da ich doch Respekt vor der OP hatte, dachte ich mir: "Jetzt hänge ich meine Hände doch mal in Wasser mit Strom. Wer weiß... Ich hab ja nichts zu verlieren." Und ich gewann wieder ein Glücksgefühl...

Und damit komme ich auch zum eigentlichen Teil meines Berichts. Ich verzeihe allen, die schon ausgestiegen sind. Sooo viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben.

Nun. Hände drei Wochen lang jeden Abend in Strom gehängt und nebenher Fußball-EM geschaut. Und jetzt die eigentliche Nachricht, die ich euch mitteilen wollte:

IONTOPHORESE FUNKTIONIERT!

Wenn die Hände erst mal trocken sind, genügt es sie einmal die Woche, Sonntag Abends bei dar Tagesschau, ins Wasser zu hängen. Ich denke dieser Aufwand steht durchaus im Verhältnis zum Erfolg den man damit erzielen kann. Natürlich nervt es ab und zu. Beispielsweise wenn man in den Urlaub fährt. Gerade bei einem dreiwöchigen Rucksacktrip mit Zelt ist es natürlich nicht so praktisch. Aber was solls. Dann lässt man das Ding halt zu Haus und macht es danach drei Wochen lang wieder jeden Abend. Geht man halt drei Wochen lang eine halbe Stunde später ins Bett.

Ich habe gerade das Problem, dass mein Gerät defekt zu sein scheint. Ich tippe diesen Text jetzt gerade auch mit feuchten Fingern. Stehe deswegen aber schon mit Markus von iontophorese.de in Kontakt. Der Service von ihm ist wirklich weltklasse! Ich bin gottfroh das Gerät damals durch Zufall bei ihm gekauft zu haben. Und deshalb bin ich auch guten Mutes bald wieder ein funktionierendes Gerät und somit wieder trockene Patscherchen zu haben.
Und die Frau, an die ich gerade mein Herz verloren habe und die ich am Wochenende auf einer Party sehen werde, nimmt mich hoffentlich auch mit nassen Händen. Wie das Mädchen im Tanzkurs damals.


Ich wünsche allen, die bis zum Schluss durchgehalten haben einen schönen, und wenns geht "trockenen" Abend!

Benno
23.09.2009, 18:53