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- 29.01.2021
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Meine Geschichte habe ich schon in Vorgängerforen zu diesem zum Besten gegeben und darum versuche ich in diesem Beitrag nur einen
Überblick zu geben, mit nicht ganz uninteressanten Updates und Bezügen zum Allgemeinproblem der Hyperhidrosis/Bromhidrosis und hoffe
damit etwas zu finden, das nicht nur auf ein Einzelproblem eingeht, sondern grundsätzliche Ansätze findet.
Das übermäßige Schwitzen hat mit 13 angefangen. Damit ging auch ein schlechter Geruch einher. Schon bald wurde ich in der Schule deshalb gemobbt. Das Mobbing ging bis zum Ende meiner Schulzeit. Ein Verständnis dafür hat niemand aufgebracht und das das Ganze mit einer Krankheit und nicht mit meiner eigenen Unhygiene zusammenhängt, hätte auch niemanden interessiert.
Am Problematischten war, dass meine Kleidung den Geruch aufnahm und der Geruch nie wieder aus meiner Kleidung verschwand. Bezüglich dem Geruch meiner Kleidung gab es auch dementsprechende Kommentare. Am Schlimmsten war es nach der Turnstunde. Ich war noch völlig verschwitzt, wir konnten uns in der Schulzeit nach dem Turnunterricht nicht duschen. Das waren mit die unangenehmsten Momente meiner Jugend. In den Schuhen setzte sich der Gestank am Besten fest. Über einen Großteil der Zeit traute ich mich nicht meine Schuhe in der Schule auszuziehen, da ich Angst hatte wie verschwitzt meine Socken waren und wie schlecht sie rochen. Socken rochen nur dann nicht unangenehm,
wenn sie nach dem Anziehen nicht in Schuhen waren.
Lösungsansätze gab es in meiner Jugend keine. An wen hätte ich mich wenden sollen?
Erst mit 20 kam ich im Internet auf die Begriffe Hyperhidrose/Bromhidrose. Danach suchte ich das Aktive, versuchte ich das Problem zu lösen.
Es ging zur Hautäztin. Sie war verständnisvoll, verschrieb mir Sormodren. Der Effekt von Sormodren hielt sich gelinge gesagt in Grenzen. Im AKH in Wien gibt es eine Spezialambulanz für Hyperhidrose-soweit mir bekannt ist die einzige in Wien. Da gab es einen meiner Tiefpunkte. Als ich meinen Oberkörper frei machen musste gab es eine Belustigung durch ins Zimmer gekommene Schwestern. Der Arzt war kalt und gab mir eine Aluminiumchloridlösung. Sie trocknete meine Haut aus und wie heute bekannt ist, ist sie ungesund. Es änderte sich im Großen und Ganzen
nichts.
Im Web kam ich auf die damaligen Foren und war auch als Leser und Schreiber fleißig unterwegs. Damals gab es das sogenannte Bromex, das ich einmal nahm. In der Konsistenz war es schaumig. Leider nutzte auch dieses Produkt nichts an meinem Grundproblem.
Das Mobbing ging als Erwachsener weiter. Einen Computerkurs von Seiten des Arbeitsmarktservice aus verließ ich, weil ich die permanenten Kommentare zu meinem Geruch nicht weiter aushielt und das ein paar Tage vor dem Ende und vor einer Bescheinigung, die ich erhalten hätte.
Jahre später bekam ich die erste Iontophorese-Behandlung bei einer Hausärztin-damals auf Kasse. Die Therapie hatte Effekte, aber sie waren mir und der Hausärztin zu gering. Ein eigenes Gerät hätte ich mir damals nicht leisten können. Die Hausäztin bat mir an mir eines zu verschaffen, das kostengünstiger ist, aber aus irgend welchen Gründen verlor sich der Kontakt mit der Hautärztin.
Erst 2020, im Zuge eines Verfahrens bezüglich einer frühzeitigen Rente kam Licht in die Sache. Ich gab selbstverständlich auch die Bromhidrosis als Grund für das Abgelehnt werden am Arbeitsmarkt an und der begutachtende Hausarzt gab mir den Tipp ein Desinfektionsmittel
gegen die schweißbildenen Bakterien zu verwenden. Ein Tipp, den ich Jahre lang nicht bekam und der mir wohl Jahre davor in Ausbildung, Beruf etc. extrem geholfen hätte. Seit Anwendung des Desinfektionsmittels hat sich der Geruch auf der Haut gebessert.
2020 kam ich wieder in dieses Forum und bekam seither genügend gute Tipps, wie etwa die Verwendung eines Bimssteins.
Das Ionto-Gerät, welches ich von Bindner Medizintechnik bekam, hilft mir. Es funktioniert wirklich besser als Jahre davor. Ich merke deutliche Fortschritte.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass selten Verständnis für den Leidensdruck aufgebracht wurd, der mit dem Gestank verbunden ist. Die meisten Hautärzte gaben mir kaum Hoffnung, dass sich eine Besserung des Problemes einstellen kann. Ich weiß, wie oft sich Jugendliche über den Geruch von Obdachlosen lustig machen und wie schlimm dies ist und ich weiß, dass es ehemalige Obdachlose gibt, die nun in Zimmern mit Zugang zu einer Dusche leben und die dennoch nach wie vor nach Obdachlosigkeit riechen und diesen Geruch nie wieder los werden.
Mich könnte man zehn Stunden am Stück in eine Badewanne setzen und nachdem ich raus bin und Kleidung angezogen habe, geht der Geruch wieder los.
Dennoch gibt es, wie ich beschrieben habe, Tricks wie die Desinfektionsmittel, das Hidrex oder die legendäre Natron-Essig-Gallseife-Mischung, die den Schaden in Grenzen halten können.
Wahrscheinlich könnte eine Dokumentation mit guter Reichweite zu einer guten Sendezeit in einem nicht ganz unbekannten Fernsehsender das Problem einem breiteren Publikum zugänglich machen. Da aber früher Psychisch Kranke in Narrentürme gesperrt wurden hoffe ich doch, dass dies möglich sein sollte und offen über den schlechten Geruch von Leuten geredet werden kann mit Verständnis, dass die Person an einer Krankheit leidet. Wer wäre denn so blöde und würde regelmäßig ungeduscht und ungewaschen unter Leute gehen?
Überblick zu geben, mit nicht ganz uninteressanten Updates und Bezügen zum Allgemeinproblem der Hyperhidrosis/Bromhidrosis und hoffe
damit etwas zu finden, das nicht nur auf ein Einzelproblem eingeht, sondern grundsätzliche Ansätze findet.
Das übermäßige Schwitzen hat mit 13 angefangen. Damit ging auch ein schlechter Geruch einher. Schon bald wurde ich in der Schule deshalb gemobbt. Das Mobbing ging bis zum Ende meiner Schulzeit. Ein Verständnis dafür hat niemand aufgebracht und das das Ganze mit einer Krankheit und nicht mit meiner eigenen Unhygiene zusammenhängt, hätte auch niemanden interessiert.
Am Problematischten war, dass meine Kleidung den Geruch aufnahm und der Geruch nie wieder aus meiner Kleidung verschwand. Bezüglich dem Geruch meiner Kleidung gab es auch dementsprechende Kommentare. Am Schlimmsten war es nach der Turnstunde. Ich war noch völlig verschwitzt, wir konnten uns in der Schulzeit nach dem Turnunterricht nicht duschen. Das waren mit die unangenehmsten Momente meiner Jugend. In den Schuhen setzte sich der Gestank am Besten fest. Über einen Großteil der Zeit traute ich mich nicht meine Schuhe in der Schule auszuziehen, da ich Angst hatte wie verschwitzt meine Socken waren und wie schlecht sie rochen. Socken rochen nur dann nicht unangenehm,
wenn sie nach dem Anziehen nicht in Schuhen waren.
Lösungsansätze gab es in meiner Jugend keine. An wen hätte ich mich wenden sollen?
Erst mit 20 kam ich im Internet auf die Begriffe Hyperhidrose/Bromhidrose. Danach suchte ich das Aktive, versuchte ich das Problem zu lösen.
Es ging zur Hautäztin. Sie war verständnisvoll, verschrieb mir Sormodren. Der Effekt von Sormodren hielt sich gelinge gesagt in Grenzen. Im AKH in Wien gibt es eine Spezialambulanz für Hyperhidrose-soweit mir bekannt ist die einzige in Wien. Da gab es einen meiner Tiefpunkte. Als ich meinen Oberkörper frei machen musste gab es eine Belustigung durch ins Zimmer gekommene Schwestern. Der Arzt war kalt und gab mir eine Aluminiumchloridlösung. Sie trocknete meine Haut aus und wie heute bekannt ist, ist sie ungesund. Es änderte sich im Großen und Ganzen
nichts.
Im Web kam ich auf die damaligen Foren und war auch als Leser und Schreiber fleißig unterwegs. Damals gab es das sogenannte Bromex, das ich einmal nahm. In der Konsistenz war es schaumig. Leider nutzte auch dieses Produkt nichts an meinem Grundproblem.
Das Mobbing ging als Erwachsener weiter. Einen Computerkurs von Seiten des Arbeitsmarktservice aus verließ ich, weil ich die permanenten Kommentare zu meinem Geruch nicht weiter aushielt und das ein paar Tage vor dem Ende und vor einer Bescheinigung, die ich erhalten hätte.
Jahre später bekam ich die erste Iontophorese-Behandlung bei einer Hausärztin-damals auf Kasse. Die Therapie hatte Effekte, aber sie waren mir und der Hausärztin zu gering. Ein eigenes Gerät hätte ich mir damals nicht leisten können. Die Hausäztin bat mir an mir eines zu verschaffen, das kostengünstiger ist, aber aus irgend welchen Gründen verlor sich der Kontakt mit der Hautärztin.
Erst 2020, im Zuge eines Verfahrens bezüglich einer frühzeitigen Rente kam Licht in die Sache. Ich gab selbstverständlich auch die Bromhidrosis als Grund für das Abgelehnt werden am Arbeitsmarkt an und der begutachtende Hausarzt gab mir den Tipp ein Desinfektionsmittel
gegen die schweißbildenen Bakterien zu verwenden. Ein Tipp, den ich Jahre lang nicht bekam und der mir wohl Jahre davor in Ausbildung, Beruf etc. extrem geholfen hätte. Seit Anwendung des Desinfektionsmittels hat sich der Geruch auf der Haut gebessert.
2020 kam ich wieder in dieses Forum und bekam seither genügend gute Tipps, wie etwa die Verwendung eines Bimssteins.
Das Ionto-Gerät, welches ich von Bindner Medizintechnik bekam, hilft mir. Es funktioniert wirklich besser als Jahre davor. Ich merke deutliche Fortschritte.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass selten Verständnis für den Leidensdruck aufgebracht wurd, der mit dem Gestank verbunden ist. Die meisten Hautärzte gaben mir kaum Hoffnung, dass sich eine Besserung des Problemes einstellen kann. Ich weiß, wie oft sich Jugendliche über den Geruch von Obdachlosen lustig machen und wie schlimm dies ist und ich weiß, dass es ehemalige Obdachlose gibt, die nun in Zimmern mit Zugang zu einer Dusche leben und die dennoch nach wie vor nach Obdachlosigkeit riechen und diesen Geruch nie wieder los werden.
Mich könnte man zehn Stunden am Stück in eine Badewanne setzen und nachdem ich raus bin und Kleidung angezogen habe, geht der Geruch wieder los.
Dennoch gibt es, wie ich beschrieben habe, Tricks wie die Desinfektionsmittel, das Hidrex oder die legendäre Natron-Essig-Gallseife-Mischung, die den Schaden in Grenzen halten können.
Wahrscheinlich könnte eine Dokumentation mit guter Reichweite zu einer guten Sendezeit in einem nicht ganz unbekannten Fernsehsender das Problem einem breiteren Publikum zugänglich machen. Da aber früher Psychisch Kranke in Narrentürme gesperrt wurden hoffe ich doch, dass dies möglich sein sollte und offen über den schlechten Geruch von Leuten geredet werden kann mit Verständnis, dass die Person an einer Krankheit leidet. Wer wäre denn so blöde und würde regelmäßig ungeduscht und ungewaschen unter Leute gehen?


18.02.2021, 18:20
Zuletzt bearbeitet von Donauzentaur am 18.02.2021, 18:29, insgesamt einmal bearbeitet
Zuletzt bearbeitet von Donauzentaur am 18.02.2021, 18:29, insgesamt einmal bearbeitet