tanystropheusbaldwin
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Liebe „Hyperhidrosler“, liebe Leidensgenossen,


nachfolgende Bemerkungen beinhalten eine Theorie von mir zu einem möglichen Grund von Hyperhidrose, die jedoch nur für die Geburtsjahrgänge 1958 bis 1961 in Frage kommt und für alle anderen eher von akademischem Interesse sein dürfte.

Zum Umfang und zu den gesundheitlichen/sozialen Auswirkungen des Schwitzens brauche ich nichts hinzuzufügen, was andere Foren-Mitglieder noch nicht gesagt hätten. Leider kann ich auch keine Tipps zur Vermeidung/Bekämpfung des Schwitzens geben, da ich schon die diversesten Duschgels/Deos/Tees/Medikamente ausprobiert habe und nichts wirklich geholfen hat und, auch wie wohl bei den meisten Leidensgenossen/-innen, Ärzte keinerlei Hinweise für die Ursache gefunden haben. Die klassischen Behandlungsmethoden kommen bei mir nicht in Frage, da diese meist örtlich begrenzt sind (Absaugung, Iontophorese u.ä.) und bei mir der komplette Oberkörper/Kopf betroffen ist (Gliedmaßen etwas weniger), Medikamente verstärken darüber hinaus meine sonstigen Krankheitssymptome.
Da die Ärzte wie gesagt keine Ursache ausmachen konnten, mußte ich selbst Überlegungen anstellen. Vor einigen Jahren machte meine Mutter eher beiläufig die Bemerkung, sie hätte über einen Zeitraum von etwa 2 Monaten der Schwangerschaft mit mir das Schlaf-/Beruhigungsmittel Contergan eingenommen. Zuerst habe ich dieser Information keine Bedeutung geschenkt, mich später dann doch damit beschäftigt, und durch die im Internet erhältlichen Hinweise, insbesondere durch die neuesten Forschungsergebnisse der Universität Heidelberg, bin ich überzeugt, daß meine gesundheitlichen Probleme (die übrigens nicht nur Schwitzen beinhalten) auf der geschilderten Contergan-Thematik beruhen. Versuche, weitere Auskünfte dazu zu erhalten (Kontaktaufnahmen mit Medien/Selbsthilfegruppen/Instituten) liefen leider ins Leere, und jeder, der so seine Erfahrungen mit dem System Deutschland gemacht hat, muß nicht lange darüber spekulieren, warum das so war/ist.
Inzwischen ist wohl unbestritten, daß Contergan (neben den bekannten Extremitäten-/Organschädigungen) u.a. auch Beeinträchtigungen der Nervenbahnen und der Blutgefäße verursacht hat. Vermutlich gibt es kaum anatomische/physiologische/neurologische Bereiche, bei denen man (negative) Auswirkungen von Contergan kategorisch ausschließen könnte. Veränderungen/Störungen des vegetativen Nervensystems, das ja wohl für die Steuerung der Transpiration maßgeblich ist, müssen aus meiner Sicht angenommen werden. Dies erklärt zwar noch nicht den äußerst unangenehmen Geruch, der die Betroffenen langfristig regelrecht in die Isolation/Einsiedelei treibt, hierfür sind vermutlich abweichende Stoffwechselprozesse verantwortlich, deren Ausgangspunkt jedoch wiederum Thalidomid (der Wirkstoff von Contergan) sein dürfte.
Meiner Schätzung nach (ausgehend von der Geburtenzahl und der in einer Internetquelle angegebenen Quote von ca. 20 % der Schwangeren, die Contergan eingenommen haben) wären mind. 20.000 Personen in Deutschland (nach oben offen) nicht offizielle Contergan-Opfer, von denen die meisten noch nicht einmal davon wissen dürften, da sie ja „gesund“ auf die Welt kamen und das Thema in der Familie damit nicht behandelt wurde/werden mußte.
Es tut mir leid, keine konkreten Lösungsvorschläge machen zu können, aber manchmal hilft auch das Wissen um (mögliche) Zusammenhänge zumindest moralisch ein wenig. Nun wünsche ich allen Betroffenen für die Zukunft viel Kraft und Durchhaltevermögen.
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Alles Liebe Gruß Tany
23.09.2015, 06:07

Zuletzt bearbeitet von tanystropheusbaldwin am 10.01.2016, 22:23, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Vielen Dank für Deine Anregungen, nun ja, die Iontophorese kann man ja leider schlecht bei so großen Arealen einsetzen, höchstens dort wo es einem am meisten stört, gerade Füße sind ja so ein Thema, vielleicht wäre eine selbst gegründete Selbsthifegruppe zum Austausch das richtige?
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